Dienstag, 29. August 2017

Wissen macht Aah! Wie man Nicht-Akademiker-Kinder vermehrt an die Uni bringt

Uups! 'Nicht zu dumm, weil arm, sondern eher zu faul – zum selbständigen Nachdenken, nämlich', könnte man das Forschungsergebnis einer Studie aus dem DIW zusammenfassen. Diese fand nämlich heraus, dass mehr Schüler aus einkommensschwachen oder/und Nicht-Akademiker-Haushalten als bisher dann eher ein Studium ergreifen, wenn man ihnen erklärt, wie lukrativ ein solches Studium doch sein und wie man es relativ problemlos finanzieren kann.

Trotz einer Erhöhung der Studentenzahlen seit Bologna und Bachelor-Abschlüssen, bleiben Kinder benachteiligter oder nicht-akademischer Familien an Universitäten weiterhin unterrepräsentiert. In diesem Zusammenhang sieht die Literatur finanzielle Ursache als ausschlaggebend für die Unterschiede in der Wahl der Ausbildungswege. Über mögliche weitere Ursachen ist das bisherige Wissen eher begrenzt.

Vaishali Zambre
Forscher aus Berlin untersuchten jetzt den Zusammenhang zwischen Informationen über die möglichen Vorteile verschiedener Bildungswege und den daraus resultierenden Erwartungen der Schüler. Angesprochen wurde dabei auch die mögliche Finanzierung einer universitären Ausbildung – speziell auch die finanzielle Unterstützung durch den Staat.

Das erfreuliche Ergebnis: Solche Informationen sorgten dafür, dass sich mehr Studenten aus Nicht-Akademiker-Haushalten einschrieben – und, weniger erfreulich, dass das Interesse der Schüler aus Akademikerfamilien an einem Studium ein Stück weit erlahmte. Zumindest vorübergehend.

Die Ergebnisse der Studie legen deshalb nahe, dass eine Ausbildungs-Ungleichheit dadurch reduziert werden kann, dass man die Kinder aus nicht-akademischen Familien im Vorfeld gezielt mit relevanten Informationen über ein mögliches Studium füttert.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung.

 

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