Dienstag, 5. September 2017

Entzündungen: Curcumin potenziell so wirksam wie Cortison

Die gute Nachricht: Curcumin, ein Stoff aus dem Gewürz, das Curry gelb macht, kann Entzündungsprozesse im Körper so gut drosseln wie Cortison – ohne dessen schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die weniger gute Nachricht: Curcumin wird vom Körper nur schwer aufgenommen, gelangt also nur zu einem geringen Prozentsatz zu seinen Zielmolekülen.

Ein Protein mit dem Namen GILZ (Glucocorticoid-induzierter Leucin-Reißverschluss) ist die Stelle im Entzündungsgeschehen, wo Glukokortikoide – wie Cortison – ihre Wirkung entfalten können. Wird dieses GILZ nämlich aktiviert, dämpft es die Entzündung – hauptsächlich dadurch, dass es zwei Aktivatoren der Entzündungsreaktion, NF-κB und die mitogen-aktivierte Proteinkinase blockiert.

Dabei ist GILZ aber scheinbar nicht an den nach der Glukokortikoid-Behandlung beobachteten schweren Nebenwirkungen beteiligt. Das wiederum macht GILZ zu einem vielversprechenden Ziel für neue therapeutische Ansätze.

Dr. Jessica Hoppstädter
Eine aktuelle wissenschaftliche Arbeit von Forschern aus Saarbrücken konzentrierte sich jetzt auf das natürliche Produkt Curcumin, von dem andere Forscher schon berichtet haben, dass es NF-κB hemmt.

Das Hochregulieren von GILZ durch Curcumin führte zu einer Reaktionskaskade, im Verlauf derer weitere Entzündungsaktivatoren herunterreguliert wurden.

Zusammenfassend zeigen die Daten der Studie, dass die GILZ-Induktion zu den entzündungshemmenden Eigenschaften von Curcumin beiträgt.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung.

 

(Anm: Das fettlösliche und damit vom Körper nur schwer aufnehmbare Curcumin könnte – in Pflanzenöl gelöst und erwärmt – so möglicherweise etwas leichter bioverfügbar sein.)

 

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