Dienstag, 10. Oktober 2017

Grüner Tee und Lachsöl gegen Fettleber?

Nur die Kombination machts: Omega-3-Fettsäuren zusammen mit Flavan-3-olen verhindern im Mausmodell eine Steatose und Leberschäden. Sie reduziert gleichzeitig eine Körpergewichtszunahme und eine Insulinresistenz bei den so behandelten Mäusen. Die Flavanole verbessern zudem den Gallensäurestoffwechsel, und die Omega-3-Fettsäuren regulieren an der Fetteinlagerung beteiligte Gene herunter. Jetzt muss noch die Wirksamkeit beim Menschen getestet werden.

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) betrifft inzwischen 25% der Erwachsenen und trotzdem sind derzeit keine zugelassenen Medikamente für diese Krankheit auf dem Markt. Trotz seiner komplexen Pathophysiologie haben Ernährungsstrategien, die darauf abzielen, die NAFLD zu verzögern oder zu verhindern, bislang ausschließlich reduktionistische Ansätze gewählt, um damit die Auswirkungen einzelner Komponenten untersuchen zu können. Vielfältige Hinweise legen seitdem nahe, dass Omega-3-Fettsäuren bei der Regulierung der Lipogenese und der Oxidation von Fettsäuren wirksam sind. Darüber hinaus erwiesen sich auch pflanzliche Flavonoide auch als wirksame Ernährungsstrategie zur NAFLD-Prävention – über eine Insulin-Sensibilisierung und eine indirekte antioxidative Wirkungen.

Dr. Ignacio Ipharraguerre
Basierend auf dem Wissen über die komplementären molekularen Ziele dieser beiden Substanzgruppen wollte eine Gruppe europäischer Forscher mit deutscher Beteiligung jetzt zeigen, dass die Kombination von Omega-3-Fettsäuren und Flavan-3-olen die Entstehung einer Fettleber verhindern kann. Zumindest in Mäusen.

Sie fütterten dazu Mäuse mit einer viel Fett und Fruktose enthaltenden Diät und behandelten die Mäuse anschließend mit Omega-3-Fettsäuren oder mit Flavanolen sowie mit einer Kombination der beiden Substanzen. Untersucht wurde der histologische Befund der NAFLD, die Insulinsensitivität, die Gewichtszunahme, die Expression der intestinalen und hepatischen Gene sowie die Gallensäure.

Nur die Kombination aus Omega-3 und Flavonolen verhinderte eine Steatose (Fetteinlagerung in die Leber).

Während die Flavonole das Körpergewicht um 28 bis 30% reduzierte, das Fettgewebe um 45 bis 50% und das Seruminsulin um 22 bis 25% (im Rahmen eines Glukosetoleranztestes) regelten die Omega-3-Fettsäuren gleichzeitig bestimmte Gene der Fetteinlagerung herunter. Auch den Gallensäurestoffwechsel beeinflussten diese Fettsäuren und weitere Strukturen, die am Transport von Fettsäuren beteiligt sind.

Ergebnis: Die Kombination Flavan-3-ole/Omega-3-Fettsäuren kann eine Fettleber in Mäusen erfolgreich bekämpfen.

Jetzt sollte eine zukünftige Forschung darauf abzielen, die Wirksamkeit dieser Substanz-Kombination bei der Vorbeugung und Behandlung von menschlicher NAFLD nachzuweisen.

 

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

Man findet Flavan-3-ole, Catechine, in vielen Teesorten, darunter Weißtee und Grüntee. Hier sind die Gehalte sogar relativ höher, da die Polyphenoloxidase des schwarzen Tees eine gewisse Menge der Catechine zu Theaflavinen fermentiert. Catechine kommen auch in Gemüse und Wein sowie im Holz der namensgebenden Gerber-Akazie, Acacia catechu, vor. Auch sehr viele Obstsorten – wie Äpfel, Aprikosen, Birnen, Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, schwarze Johannisbeeren, Pfirsiche, Pflaumen, Quitten, Sauerkirschen, Stachelbeeren, Süßkirschen und Weintrauben – enthalten Catechine.(Wikipedia)

 

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