Donnerstag, 12. Oktober 2017

Omega-6-Fettsäuren schützen vor Typ-2-Diabetes

Omega-6-Fettsäuren: Bei Rheuma, Arthritis und Arthrose sind diese Fettsäuren verpönt, weil sie im Körper zu starken Entzündungsvermittlern wie etwa die Arachidonsäure umgebaut werden können. Omega-3-Fettsäuren dagegen können solche Entzündungsreaktionen wieder eindämmen. Im Falle von Typ-2-Diabetes ist es offensichtlich fast umgekehrt: Omega-6-Fettsäuren schützen vor Typ-2-Diabetes, Omega-3-Fettsäuren zeigen keine Wirkung.

Die metabolischen Effekte von mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren sind nach wie vor umstritten, und es liegen nur wenige Hinweise auf ihre potenzielle Rolle bei der Primärprävention von Typ-2-Diabetes vor. Ein internationales Forscherteam mit deutscher Beteiligung wollte jetzt den Zusammenhang von Linolsäure- und Arachidonsäure-Biomarkern im Blut und anderem Gewebe und dem Entstehen eines Typ-2-Diabetes untersuchen.

Die Wissenschaftler analysierten dazu Daten von 20 Studien aus zehn Ländern (Island, Niederlande, USA, Taiwan, Großbritannien, Deutschland, Finnland, Australien, Schweden und Frankreich), die zwischen 1970 und 2010 vorgenommen worden waren. Die Teilnehmer waren im Alter von 18 Jahren oder älter, und bei allen Studien lagen die Werte für Linolsäure- und Arachidonsäure-Biomarker zum Studienbeginn vor. Teilnehmer mit Typ-2-Diabetes zu Studienbeginn wurden ausgeschlossen.

Das wichtigste Ergebnis der Studien war die Assoziation zwischen Omega-6-Fettsäuren-Biomarkern und Typ-2-Diabetes.

Insgesamt waren 39.740 Erwachsene im Test, wobei das mittlere Alter der Gruppen (Landeskohorten) von 49 bis 76 Jahre reichte. Auch der mittlere BMI variierte zwischen 23,3 und 28,4 kg/m2.

In einem Follow-up nach 366.073 Personenjahren haben die Forscher 4.347 Fälle von Typ-2-Diabetes identifiziert. Die Analyse der Messungen ergab, dass ein höherer Anteile an Linolsäure-Biomarkern, gemessen als Prozentsatz der Gesamtfettsäure, mit einem etwa 35 Prozent geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert war.


Dagegen erwiesen sich die Werte der Arachidonsäure-Biomarker nicht signifikant mit dem Typ-2-Diabetesrisiko assoziiert.

Die gefundenen Zusammenhänge zwischen Linolsäure- und Arachidonsäure-Biomarkern und dem Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken wurden durch das Alter der Probanden, ihrem BMI, ihrem Geschlecht, ihrer Rasse, durch Aspirin-Einnahme und Omega-3-Fettsäuren nicht beeinflusst.

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass Linolsäure langfristige Vorteile für die Prävention von Typ-2-Diabetes hat und dass Arachidonsäure nicht schädlich ist.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

(Anm: Bei einem von Ernährungswissenschaftlern getadeltem (Miss)Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 in unserer "modernen" Ernährungsweise von durchschnittlich 6 sollte demnach Typ-2-Diabetes keine Chance haben. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.)

 

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