Mittwoch, 1. März 2017

Mit unserer Vorliebe für bestimmte Nahrungsmittel entscheiden wir über die Größe unseres Carbon Fingerprints

Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft in China könnten sowohl von der Versorgerseite (Produktion) als auch von der Nachfrage-Seite (Verbrauch, Konsum) gemildert werden. Dazu müsste das Management der landwirtschaftlichen Produktion und die Zusammensetzung der menschlichen Nahrung nachhaltig verändert werden. Nicht nur in China.

In einer aktuellen Studie aus China, mit Beteiligung von Forschern aus Potsdam, wurde jetzt der CO2-Ausstoß (CF, carbon footprint) einer Reihe von 26 Getreide- und 6 Viehzuchtprodukten unter Verwendung nationaler statistischer Daten berechnet und als Indikator zur Bewertung der klimatischen Auswirkungen der Landwirtschaft in China verwendet – und zwar von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Nahrungsmittelkonsum des Endverbrauchers.

Von den beurteilten Produkten hatte das Fleisch mit 6,21 kg CO2-Äquivalente pro Kilogramm den höchsten CF.


Gemüse hatte den niedrigsten: 0,15 kg CO2-Äquivalente pro Kilogramm.

Die weiteren CFs (in kg CO2-Äquivalente pro Kilogramm) waren:

  • Obst 0,31
  • Hülsenfrüchte 0,46
  • Getreideernte 0,77
  • Ölpflanzen 0,95
  • Milch 1,47
  • Nutzpflanzen 2,96
  • Hühnerei 4,09
Die Methanemissionen aus der Kultivierung des Roh-Reises und die Emissionen aus der Düngemittelanwendung hatten mit 36~93% den größten Anteil an den CFs für die pflanzliche Erzeugung, während die Treibhausgasemissionen aus dem Futter, der Verdauung und der Güllebehandlung zu mehr als 96 % zum CF der Vieh- und Geflügelproduktion beitrugen.

Signifikante Unterschiede zwischen den CFs wurden bei verschiedenen Farm-Management-Systemen und Farm-Größen gefunden.

Treibhausgasemissionen, die für die Versorgungsseite der Nahrungsmittelproduktion geschätzt wurden, belaufen sich demnach derzeit auf 912,5 kg CO2-Äquivalente pro Kopf und Jahr, was deutlich höher ist als die aus dem Verbrauch geschätzte Größe von 379,6 kg CO2-Äquivalente pro Kopf und Jahr, was auf den Export ins Ausland, auf die Erzeugung von Abfall oder auf die Verwendung als Futter für den Viehbestand zurückzuführen ist.

Der CF für die menschliche aushäusige Nahrungsaufnahme (Essen gehen) war mit 2,87 kg CO2-Äquivalenten pro Kopf und Mahlzeit deutlich höher als der CF für das Essen zuhause mit 1,57 kg CO2-Äquivalenten pro Kopf und Mahlzeit.

Die Forscher schlossen aus all ihren Daten, dass sowohl verbesserte landwirtschaftliche Management- als auch diätetische Verbrauchsänderungen das Potenzial haben, in China eine beträchtliche Treibhausgasminderung zu bewirken.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

Foto: Stachelbaerle / pixelio.de

 

 

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