Überraschender Befund: In Kapillaren richten sich langkettige Moleküle parallel zur Flussrichtung aus. So weit so klar. Nach einer Engstelle aber stehen diese Ketten plötzlich senkrecht zur Flussrichtung. Es liegt wohl an den starken Dehnungskräften, die hinter dem Engpass wirken - senkrecht zur Strömungsrichtung. Sie greift an den stäbchenförmigen Molekülen an und dreht sie.
Beim Spinnen von Kunstfasern ist dieses Phänomen begannt, weshalb diese Fasern "verstreckt" werden müssen. Dabei werden die senkrecht stehenden Makromoleküle in der Faser wieder parallel ausgerichtet.


Mikroskopische Abbildung einer Kapillare mit Verengung und einem folgenden, sich erweiternden Abschnitt. In den blauen Bereichen sind die Partikel parallel zur Strömungsrichtung orientiert, in den orange Bereichen senkrecht zur Strömungsorientierung.
Grafik: Lehrstuhl für Physikalische Chemie I, Universität Bayreuth
Streubilder, die bei Mikroröntgenexperimenten entstanden sind: A) parallele Orientierung zur Fließrichtung vor der Verengung in der Kapillare, B) senkrechte Orientierung zur Fließrichtung nach der Verengung in der Kapillare.
Bilder: Lehrstuhl für Physikalische Chemie I, Universität Bayreuth
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