Donnerstag, 3. November 2016

Krebsgefahr: Selbst mäßige Alkoholkonsumenten leben gefährlich

Alkoholkonsum ist in Europa der drittgrößte Risikofaktor für Krankheit und Tod. Die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) kann dabei einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Trinken alkoholischer Getränke und Krebs folgender Körperteile und Organe beweisen: Mundhöhle, Rachenraum, Kehlkopf, Speiseröhre, Leber, Darm und weibliche Brust.

Dies gilt selbst für niedere und moderate Alkoholaufnahme. Trotzdem steigt mit zunehmendem Alkoholkonsum das Risiko, einen Krebs zu entwickeln. Geschätzt 10 % der bei Männern entdeckte Krebs ist auf Alkohol zurückzuführen. Bei Frauen sind es immerhin noch 3 %. Dabei ist nicht nur Ethanol der Übeltäter, sondern auch sein Abbauprodukt Acetaldehyd.

Der IARC rät deshalb: »Wenn Sie Alkohol trinken, egal in welcher Form, begrenzen Sie dessen Konsum. Keinen Alkohol zu trinken ist die bessere Krebsprävention.«

Foto: Petra Bork / pixelio.de
Noch ist der Mechanismus nicht ganz verstanden, mit dem Alkohol in das Krebsgeschehen eingreift. Klar dürfte aber sein, dass Ethanol und sein Abbauprodukt Acetaldehyd mit Folsäure und mit dem Östrogen-Metabolismus interagieren. Modelliert wird das ganze dann durch die Art und Regelmäßigkeit des Alkoholkonsums und zusätzlich durch Umweltfaktoren.

Im Schnitt trinkt in Europa jeder Mensch jenseits der 15 etwa 9,4 l puren Alkohol pro Jahr. Wobei in Ländern im Osten Europas deutlich mehr getrunken wird (bis zu 12 l), in Italien, Malta, Griechenland und weiteren Staaten im Norden hingegen deutlich weniger (6-8 l).

Insgesamt trinkt man in Europa mehr als doppelt so viel Alkohol als im Rest der Welt.

Achtung Sonne! Achtung HPV. Foto: Dieter Kreikemeier / pixelio.de
Wer mit einer gesunden Lebensweise Krebs vorbeugen will, dem geben die Forscher folgende zwölf Verhaltensweisen an die Hand:

  1. Nicht rauchen! Auch keine andere Form von Tabak konsumieren!
  2. Erklären Sie Ihr Heim zur rauchfreien Zone. Sorgen Sie für einen rauchfreien Arbeitsplatz.
  3. Sorgen Sie für ein gesundes Körpergewicht.
  4. Bewegen Sie sich! Limitieren sie ihre Zeit in sitzender Haltung.
  5. Essen Sie gesund: Vollkornprodukte, Gemüse und Obst. Meiden Sie hochkalorische Nahrungsmittel und gezuckerte Getränke. Kein verarbeitetes Fleisch, wenig rotes Fleisch und wenig gesalzene Nahrungsmitteln essen.
  6. Siehe oben: Schränken Sie ihren Alkoholkonsum ein. Keinen Alkohol zu trinken, ist die beste Krebsprävention.
  7. Vermeiden Sie zu viel Sonnenlicht, speziell als Kind. Verwenden Sie Sonnenschutzmittel, gehen Sie nicht ins Solarium.
  8. Schützen Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz vor krebserregenden Substanzen durch Einhaltung der Gesundheits- und Sicherheits-Instruktionen.
  9. Finden Sie heraus, ob sie erhöhter Radioaktivität durch Radon in ihrem Zuhause ausgesetzt sind. Unternehmen Sie gegebenenfalls Etwas, um den Radonpegel zu senken.
  10. Für Frauen: Geben Sie, wenn Sie können, ihrem Baby die Brust. Dies reduziert Ihr Brustkrebsrisiko. Eine Hormonersatztherapie erhöht das Risiko für Krebs. Limitieren Sie deshalb die Einnahme von künstlichen Hormonen auf das notwendige Maß.
  11. Sorgen Sie dafür, dass ihre Kinder gegen Hepatitis B und Humanes Papillomavirus (HPV) geimpft werden.
  12. Nehmen Sie regelmäßig an Krebsscreeningsprogrammen Teil: Brustkrebs, Gebärmutterkrebs und Darmkrebs.
Die gesamte Studie (Free Access) finden Sie hier

 

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