Mittwoch, 7. Dezember 2016

Mit MikroRNAs den Körperflüssigkeiten am Tatort auf der Spur

MikroRNA, die robuste und fast unverdauliche kleine Schwester der mRNA bewährt sich mehr und mehr am Tatort eines Verbrechens. Körperflüssigkeiten können schnell und präzise damit klassifiziert werden.

Die RNA-basierte Körperflüssigkeits- und Gewebe-Identifizierung hat sich als vielversprechende und zuverlässige neue Technik entwickelt, um Art und Quelle biologischen Beweismaterials von Straftaten zu klassifizieren.

Insbesondere mRNA-basierte Ansätze (mRNA = Messenger-RNA, die Kopie eines Abschnittes der Erbsubstanz im Zellkern, mit deren Hilfe an den Ribosomen die entsprechenden Proteine hergestellt werden) sind derzeit auf dem Vormarsch, konventionelle Protein-basierte Methoden zu ersetzen, und werden zunehmend in forensische Fallstudien implementiert. Jedoch kann der Abbau dieser oft tausende von Bausteine großen Nucleinsäuremoleküle Probleme im Labormaßstab verursachen, und dieser Abbau muss deshalb für eine glaubwürdige Untersuchung berücksichtigt werden.

Aus diesem Grund wurde die Analyse von miRNAs (Mikro-RNA, kleine RNA-Schnipsel aus 20 bis 50 Nukleotidbausteinen) unter Verwendung einer qPCR als ein empfindlicher und spezifischer Ansatz zur Identifizierung der Herkunft einer biologischen Spur vorgeschlagen, wobei ihre geringe Größe und ihre Beständigkeit gegen Abbau ausgenutzt wird.

Trotz des direkten Arbeitsablaufs dieses Verfahrens sind geeignete endogene Kontrollen unvermeidlich, wenn eine Echtzeit-PCR durchgeführt wird, um eine genaue "Eichung" der Genexpressionsdaten sicherzustellen, um eine sinnvolle Interpretation zu ermöglichen.

Aus diesem Grund haben Forscher der Universitäten in Köln und Bonn jetzt Referenzgene für eine Reihe von forensisch relevanten Körperflüssigkeiten und Geweben (Blut, Speichel, Samen, Vaginalsekrete, Menstruationsblut und Haut) validiert und dabei 15 Zielgene getestet, um die oben genannten Probenarten zu identifizieren.

Ergebnis: Mit 4 miRNAs, als innerer Referenz-Standard zugesetzt, mussten in der Probe nur fünf miRNA-Marker gemessen werden, um zwischen den sechs verschiedenen Zelltypen, die in dieser Studie ausgewählt wurden, zu unterscheiden.

Hier geht es zur Originalveröffentlichung

 

Foto: Siegfried Fries / pixelio.de

 

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