Patienten mit peripheren neuropathischen Schmerzen (NP) können eine partielle Schmerzlinderung nur mit einer derzeit empfohlenen oralen Behandlung erreichen, die aber mit unerwünschten systemischen Nebenwirkungen verbunden ist. Lokale Behandlungen über die Haut werden derzeit nicht als Mittel der Wahl gehandelt, aber neuere Erkenntnisse sprechen dafür, dass solche äußerlich angewendeten Substanzen durchaus innerlich angewendete ersetzen könnten.
Eine aktuelle Überprüfung der Faktenlage aus Würzburg sollte dies bestätigen.
Zwei äußerliche Behandlungen sind derzeit lizenziert: Lidocain-5%-Pflaster und Capsaicin-8%-Patches. Im Vergleich zu dem oral verabreichten Pregabalin erreicht Lidocain eine ähnliche Schmerzlinderung, kann aber die Nicht-Unterlegenheit nicht belegen. (Dabei muss nachgewiesen werden, dass die Wirksamkeit des neuen Medikaments verglichen mit existierenden Substanzen „im wesentlichen gleich gut“ ( Äquivalenz) oder „nur unwesentlich schwächer“ ist (Nichtunterlegenheit)).
Der Capsaicin-8% -Patch zeigte demgegenüber eine nicht unterlegene Wirksamkeit bei einem breiten Bereich von peripheren NPs.
Beide Behandlungen zeigten also eine wirksame Schmerzlinderung ohne die systemischen Nebenwirkungen der oralen Therapie mit Pregabalin.
Fazit: Die Erstanwendung mit solchen Pflastern kann von besonderem Vorteil bei Patienten sein, bei denen die Sicherheit und Verträglichkeit der oralen Therapie von Belang ist.
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