In einer aktuellen Studie von Forschern aus Deutschland (Uni Ulm) und China untersuchten jetzt die Freisetzung von Oxytocin und die damit verbundenen neuronalen Reaktionen mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS). 40 erwachsene männliche Probanden erhielten dazu eine 10-minütige leichte Fußmassage entweder von Hand oder mit einem entsprechenden Massagegerät und bewerteten anschließend die Zufriedenheit, Intensität, Erregung und den Betrag, den sie für die Massage bezahlen würden.
Vor und nach jeder Massage wurden Blutproben genommen, um die Oxytocin-Konzentrationen im Plasma zu bestimmen. Die neuralen Reaktionen in entsprechenden Hirnregionen (von medialem und lateralem orbitofrontalem Kortex, oberem temporalem Sulcus und somatosensorischem Kortex (fNIRS oxy-Hb)) wurden zusammen mit Hautleitfähigkeitsreaktionen (SCR), Bewertungen des Massageerlebnisses, autistischen Merkmalen und der Empfindlichkeit gegenüber sozialer Berührung gemessen. (Im "Gehirnatlas" können Sie diese Hirnregionen finden.)
Die Ergebnisse zeigten, dass die Probanden nach einer Handmassage im Vergleich zur maschinellen Massage das damit ausgelöste Vergnügen höher bewerteten, jedoch nicht die Intensität oder Erregung der beiden Massagetechniken. Auch gab es keine unterschiedlichen Auswirkungen auf die Hautleitfähigkeitsreaktionen (SCR). Die Probanden waren auch bereit, für die Handmassage mehr zu zahlen.
Das Plasma-Oxytocin nahm nach der Massage mit der Hand oder der Maschine zu, nach der Massage mit der Hand jedoch stärker. Sowohl die Basal-Oxytocinkonzentration als auch die per Hand hervorgerufenen Anstiege, waren negativ korreliert mit dem Autismus und der Haltung und Einstellung zu sozialem Kontakt verbunden.
Die durch eine Massage von Hand hervorgerufenen Veränderungen waren sowohl bei Personen mit höherer als auch mit niedrigerem autistischen Merkmalen signifikant.
Erhöhte neuronale Reaktionen auf Handmassagen im Vergleich zu maschinellen Massagen wurden im hinteren oberen temporalen Sulcus und im medialen/lateralen orbitofrontalen Kortex, jedoch nicht im somatosensorischen Kortex gefunden.
Der Orbitofrontalkortex und die Aktivierung des temporalen Kortex während der Handmassage standen im Zusammenhang mit der Geldmenge, die die Betroffenen zu zahlen bereit waren,
und zwischen der Aktivierung des Orbitofrontalkortex und den Autismuswerten.
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