Die Haut ist ein endokrines Organ, das viele metabolische Enzyme beheimatet - aber auch Hormonrezeptoren für ganz verschiedene Hormone. Die Talgdrüsen sind dabei der Hauptort der Hormonbiosynthese, insbesondere der Androgene.
Die Akne, eine klassische Androgen-vermittelte Dermatose, entsteht in diesem speziellen Formelkreis. In den Sebozyten, den Talgzellen, wurde die Umwandlung von 17-Hydroxyprogesteron direkt zu Dihydrotestosteron unter Umgehung von Testosteron nachgewiesen, während gleichzeitig die Typ II 17β-Hydroxysteroiddehydrogenase die Wirkung von Testosteron und Dihydrotestosteron inaktivieren kann. Die Androgenrezeptor-abhängige genomische Wirkung von Dihydrotestosteron auf die Sebozyten wurde so bestätigt.
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Komedonen im Bereich des Nasenflügels LBPics • CC BY-SA 3.0 |
Androgene regulieren nicht nur die embryonale Entwicklung und Lipogenese und Talgsynthese in Sebozyten, sondern beeinflussen auch das Entzündunggeschehen bei Akne. Genetische Studien zeigen, dass die Regulation des Androgenrezeptors ein wichtiger Faktor bei schwerer Akne ist.
Weitere Studien - so die Forscher - sind erforderlich, um die Wirkung von Östrogen und Progesteron auf die Talgdrüsen und die Komedogenese (Entstehung von Mitessern) zu verstehen, unter Berücksichtigung der Veränderung der Akne in der Schwangerschaft und nach der Menopause.
Auch sollten trotz umfangreicher gynäkologischer Erfahrungen bei der Anwendung von kombinierten oralen Kontrazeptiva, bei Akne die dermatologischen Beobachtungen weiterhin intensiviert werden.
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