Psychophysiologische Reaktionen, die das natürliche Abwehr-Verhaltens vorbereiten, wie die Herzfrequenz-Erhöhung und eine Startle-Response-Beschleunigung, (eine spontane (gut messbare) Erstarrung der Muskulatur), wurden häufig bei Personen mit phobischen Erkrankungen beobachtet, wenn sie einer phobie-bezogenen Information ausgesetzt wurden.
Obwohl diese Konfrontation mit diesen angsterzeugenden Stimulanzien weitgehend als der "Goldstandard" für die erfolgreiche Behandlung spezifischer Phobien betrachtet wird, ist immer noch unklar, inwieweit sich die psychophysiologischen Abwehrreaktionsmuster nach einer Behandlung ändern und ob diese Änderungen beibehalten werden.
Forscher aus Bochum und Cambridge beurteilten dazu die Pulsrate (PR) und die Startle-Response (SR) wäahrend einer Konfrontation mit neutralen, positiven, negativen und phobiebezogenen Bildern und Tönen von 41 Individuen, die aktuell an einer Zahnarztphobie leiden, 22 ehemalige Dental-Phobiker, nach einer Konfrontationtherapie acht Monate vor dem Test, und 29 Kontroll-Individuen ohne Vorgeschichte in Bezug auf eine Dental-Phobie.
Die Forscher beobachteten dabei
- in der Kontrollgruppe beim Präsentieren dentalspezifischer Stimuli eine SR-Erhöhung kombiniert mit einer HR-Verzögerung.
- Im Gegensatz dazu wurde bei den phobischen Individuen diese SR-Erhöhung von einer HR-Beschleunigung begleitet.
- Erfolgreich behandelte Individuen zeigten beides!: eine Hemmung der Schreckreaktion in Kombination mit einer HR-Verzögerung sowohl auf entsprechende akustische als auch auf optische Reize.
Jedoch führt eine erfolgreiche Behandlung zu einer Hemmung der physiologischen Abwehrvorbereitung, wobei die behandelten ("geheilten") Individuen ein Reaktionsmuster zeigen, das sich von dem der phobischen Individuen, aber auch von dem der Kontrollgruppe unterscheidet.
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Foto: Bernd Kasper / pixelio.de
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