Regenwürmer spielen eine wichtige Rolle bei der Ausbildung einer gesunden Bodenstruktur und für das Schicksal organischer Substanzen im Boden (soil organic matter, SOM).
Frühere Laborexperimente haben gezeigt, dass der Kohlenstoffverlust im Laufe der Zeit im Boden sank, wenn organisches Material untergemischt und von Regenwürmern (Lumbricus rubellus) verbraucht wurde. Am Ende war aber der Kohlenstoff-Verlust niedriger als bei einer Behandlung, bei denen dieser Grünschnitt unter Ausschluss von Regenwürmern nur mechanisch in den Boden eingearbeitet wurde.
Es war jedoch nicht klar, ob die alleinige physikalische Manipulation des Bodens oder die zusätzliche biologische Aktivität von Regenwürmern zu einer unterschiedlichen SOM-Qualität führen.
In einer aktuellen Studie der TU München und Forschungseinrichtungen in Tschechien wurde dies nun untersucht. Zwei Arten von Böden kamen im Experiment zum Einsatz: Lehm und Sand, und diese wurden mit Grünschnitt der Erle (Alnus glutinosa) und der Weide (Salix caprea) inkubiert.
Es wurden dabei keine signifikanten Unterschiede zwischen mit Regenwürmern versetzten und rein mechanisch gemischten Bodenproben hinsichtlich ihres Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phenolgehaltes gefunden.
Dieses Fehlen von Unterschieden in der chemischen Zusammensetzung legt nahe, dass eine größere SOM-Einlagerung bei der Regenwurmbehandlung wahrscheinlich mit dem physikalischen Schutz von SOM durch eine Ummantelung mit anorganischem Material einhergeht, und weniger auf chemische Veränderungen durch die Regenwürmer zurückzuführen ist.
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Foto: M.Großmann / pixelio.de
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